Fluchtwagen

Es ist nur ein Zucken, das ihn durchläuft. Den rechten Fuß etwas gelockert und das Metall drückt gegen die Sohlen seiner Turnschuhe. Der Zeiger der Uhr, die Nadel am Tacho, eben noch gerast
Zwanzig. Dreißig.
Fünfzig. Siebzig, Hundert,
sie zögert, sie zuckt. Einhundertdreißig.
Der Turbo gurgelt und spuckt vierstimmig aus den Auspüffen. Eben noch hat er gebrüllt, alle acht Kolben aufbrausen gegen ihr stählernes Gefängnis anlaufen lassen. Mehr und mehr, lauter und rasend gegen die Pforten des Himmels schreiend aus acht hämmernden Kehlen.
Oh, wie er sie hinter sich gelassen hat. All die elektrischen, silbern und schwarz glänzenden Horden, die nie schreien würden, nie brüllen.
Nein.
Sie summen.
Wie Wespen, heimtückisch und immer aus auf das Fleisch auf der Pizza, sie wollen nicht, dass er es genießt.
Und die Hornissen unter ihnen, oh die SUVs, diese mörderischen Symptome einer Welt, die sich nicht zu sehr um ihre Kinder sorgt!
Alle mit schönen Displays in allen Farben und touch! Und Apps! Oh, immer was zu tun mit den Fingern. Bald werden die Dinger Werbung zeigen, bevor der Tankdeckel aufgeht. Oder wie auch immer das bei denen heißt.
Er hat sie hinter sich gelassen. Der Wagen ist wie die Turnschuhe – rot.
Die Strecke vor ihm – freie Fahrt. Der Turbo seufzt vierstimmig, er lehnt sich zurück und atmet aus. Sie atmen aus. Er und sein altbewährter Fluchtwagen.

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